Natürlich müssen wir jetzt etwas drauf achten immer ein Hotel zu finden. Denn Rumänien ist nur mittelprächtig mit vernünftigen Hotels ausgestattet und wenn Du viele Kilometer runterreisst möchtest Du nicht gerne unter einer tröpfelnden Dusche stehen, oder in einer von Ameisen durchsetzten Matratze schlafen. So sind wir heute morgen (Frühstück gabs leider erst um 7:30) so nach 8 los. Rüber von Bulgarien über eine riesige neue Brücke mit extra abgetrenntem Fahrrad und Fussgängerbereich nach Calafat, Rumänien. Zuerst einen Bancomat gesucht und dann weiter, denn mit 110 km hatten wir heute ein anspruchvolles Programm. Und dann über die lange Geraden in unendlicher Weite. Ab und zu kommt Die ein Pferdefuhrwerk entgegen und relativ wenig Verkehr. Dann färst du Kilometer um Kilometer um Kilometer an riesigen Sonnenblumenfeldern in den unterschiedlichsten Ausprägungen vorbei. Manche voll im Blühen mit grossem gelben Kranz den Sie der Sonne entgegenstrecken und manche Felder noch ganz in grün aber Du erkennst, die wachsen super heran. Dann noch ein kleines Wettrennen mit einem Pferdefuhrwerk das du mit einem MS Menschenstärke gegen das eine PS locker versägst. Die tolle Technik des Velos und das schwere Pferdefuhrwerk mit der Ladung hinten drauf tun ein übriges dass wir locker vorbeiziehen. Zudem gibts ab und zu a bisserl Rückenwind, den wir dankbar mitnehmen. Zum zmittag haben wir kein vernünftiges Restaurant gefunden. Es gibt eigentlich nur Läden oder Minimarkets mit Tischen davor, kaum richtige Restaurants mit Speisekarte. Also rein in den Laden, 4 Landjägerartige Dinger mit einem Fladenbrot und 4 Tomaten. Draussen dann waren viele Männer, die alle Bier tranken. Wir haben auch am morgen beim Kaffee noch nie eine Frau im Restaurant gesehen. Wir mit unserem alkoholfreien Bier und unseren Esswaren konnten so problemlos unsere Sozialstudien machen. Einem etwas kauzigen Mann wurde gerade das Fahrrad auf den Kopf gestellt und mächtig daran gedreht, bis alle lachten. Nach unserem Mahl wieder aufgeschwungen und fröhlich weiter durch diese rumänische Prärie die nur mit kleinen Steigungen gut zu überwinden war. Nach und nach zogen auf 3 Seiten vor uns Blumenkohlwolken (zitiert nach Kachelmann) auf, die auf ein ähnliches Unwetter wie gestern abend im Hotel schliessen liessen. Also nach 95 km nochmals kräftig Gas geben, die Wand vor uns wird immer schwärzer. Aber was soll die Hast, wir kommen nie in einen richtigen Regen, dass war doch schon von Anfang an so, man muss nur dran glauben! Noch 5 km die Wand wird immer schwärzer, wir fahren auf den Hotelplatz schon donnerts gewaltig, aber zum Regnen ist es dann doch nicht gekommen. Endlich im Hotelzimmer und zuerst mal aufs WC. Und wieder passierts lustig. Wie merkt man das man über 100 km am Tag Velo gefahren ist? Indem Du Dich aufs Klo setzt und wenn Du nach getanem Geschäft aufstehen willst klebt der Deckel an Deinem Hinterteil und fällt erst wenn Du ganz stehst mit lautem Knall herunter. Die Hautoberfläche Deines Hinterteils hat sich also komplett verändert und wirkt wie kleine Saugnäpfchen die alles ansaugen… faszinierende Prozesse die dahinten von statten gehen! So jetzt hoffe ich die Wäsche ist bald vom Hotel gewaschen damit wir morgen zum Start nicht so riechen…….