Arrivederci Genova, Arrivederci Italia

Seemannsheim Genua, ziemlich belegt.

Nochmals kurz zum Seemannsheim in Genua, dieses wurde von meinem verstorbenen Bruder Martin mit seiner Frau Hanni geleitet. Das ist alles schon viele Jahre her, aber ich wollte unbedingt vorbeischauen, wenn wir eh schon im Hafen von Genua sind.

Gestern abend sind wir dann noch durch die dunklen, engen Gassen von Genua gestiefelt.

Die Wut wird brennen …unter der zufriedenen Oberfläche scheint es doch etwas zu brodeln.

Josef hatte die Wahl des Restaurants (jeder kommt der Reihe nach mal dran). Wir wurden am grossen Tisch mit 16 anderen platziert. Und dann ging es los, mit göttlichen Mandilli Genovese und einem Brasato mit Kartoffeln, da läuft mir sofort wieder das Wasser im Mund zusammen.

Mandilli Genovese, wie die das hinkriegen die Nudeln sind immer al dente, perfetto…
Josef ass ein vorzügliches Kaninchen…

Direkt nach dem Essen ging es dann noch zu einem Schlummertrunk in eine wilde Bar, mit einem ausgezeichneten Grappa Riserva

Am nächsten Tag dann um 9:43 wieder los nach Marseille, mit Halt in Ventimiglia und Nice, so waren wir schon um kurz nach vier in Marseille.

Die Zugfahrt eher ruhig, die Billettkontrolleure haben auch die Interrailpässe von Rita und Josef voll aktzeptiert. Die Ausweise mussten wir gar nie zeigen, eine grosse Gruppe Zöllner gefolgt von Policen hat schnellen Schrittes den Zug durchschritten aber keinen Mensch angeschaut.

Wir sind an Savona, San Remo, Nizza, Cannes, St.Tropez und Monaco vorbeigekommen, lauter klingende Namen.

Der Zug war sehr schnell und das Fenster dreckig.

Marseille empfing uns mit warmen Sonnenstrahlen und so konnten wir schon unser erstes „Fritigobig-Bierle“ draussen vor einer Kathedrale geniessen.

Einfach schön wieder mal in Frankreich zu sein, draussen zu sitzen und diese Sprache und das Lebensgefühl zu spüren.

Nach gut 25 Minuten Wegstrecke waren wir endlich bei der Wohnung. Ein elend langes Telefonat begann mit dem Vermieter und wir mussten zuerst eine App runterladen (Bold) auf dieser hat dann unser Vermieter einen Link gesendet und endlich ging nach hektischen Computerspielen die Türe mit einem Fingerdruck aufs Handy auf., völlig ohne Menschenhand.

Die Dächer über Marseille.

Aber die Wohnung ist gross und jetzt läuft schon die Waschmaschine. Wir gehen heute mal chic zum Abendessen. Rita ist dran und sucht die Beiz raus. c

Genova

Heute früh nun doch mal eine kleine Aufregung. Beim Frühstück einkaufen haben wir den Haustürschlüssel abgebrochen.

Und unser Vermieter war erst ab 11 Uhr erreichbar! Wir haben einen Zettel an die Tür gehängt, damit sich die Nachbarn nicht ausschliessen. Der Nachbar von oben, ein Schlagzeuger, hat es dann geschafft, das abgebrochene Stück mit einer Pinzette herauszuklauben. Christoph ist unser Mann für schnelle und unkomplizierte Lösungen. Das müssen Josef und ich ihm neidlos zugestehen. Er hat dann vom Nachbarn einen Schlüssel ausgeliehen und beim Schlüsseldienst Pistone einen nachmachen lassen. Problem gelöst!👍So schnell konnte unser Vermieter gar niemanden vorbei schicken.

Granaloro

Christoph wird ja noch ein Problem zu lösen haben. Seit unserer letzten Reise funktioniert bei Josef und mir das Übertragen der entsprechenden Fahrt nicht mehr richtig. Noch sind wir in keine Kontrolle gekommen. Aber Josef und ich vertrauen da voll, dass dies kein Problem sein wird. Ansonsten hoffen wir, dass es uns so geht wie Roger Federer im Link am Schluss dieses Blogs.

Alt aber oho!

Dann endlich konnten wir auf Erkundungstour gehen. Mit der Zahnradbahn den Berg hinauf nach Granarolo. Die Bahn existiert seit 1929.

Sie ist gratis und wird von vielen Einheimischen benutzt. Oben hat man eine interessante Sicht auf die Stadt.

Anschliessend haben wir das Stella Maris (Seafarer‘s Club) gesucht. Darüber wird Christoph morgen sicher noch was schreiben.

Wir wollten mit der Metro zurück in die Stadt fahren und haben nicht schlecht gestaunt, dass die Metro tagsüber zwischen 10 und 16 Uhr und zwischen 20 und 22 Uhr gratis ist.

Durch schmale Gassen am alten Hafen vorbei zurück zum Appartement, wo ich den Block schon vor dem Abendessen schreibe.

Genua ist überraschend, spannend und durchaus eine Reise wert.

Nicht Parma, sondern Genua

Wem unser Blog zu langweilig ist, dem haben wir hier noch etwas zum Schmunzeln. r

street art






Genua – Wir kommen

Nach einem ausgiebigen Morgenspaziergang durch Pisa stand heute die Zugfahrt über La Spezial und Cinque Terre nach Genua an (knapp 4 Stunden mit 2 mal umsteigen).

Hauswand von Keith Haring gestaltet
Eigentümer muss wohl mal in Neapel Urlaub gemacht haben
Lärmender Opa (mit Motorsense Platten gereinigt)
….wieder ganz nah am Meer
Carrara (mit Steinbrüche im Hintergrund)

Alles hat wie bisher wunderbar geklappt.

Überraschender Weise fahren die Züge in Italien sehr pünktlich. Danach wieder Spaziergang (mit Koffer) zu unserem Appartement in der Altstadt von Genua.

Die ist sehr sauber und besteht größtenteils aus kleinen Straßen und Gässchen, die teilweise nicht breiter als 1,5 m sind. Dabei sind die Häuser mindestens 5 stöckig.

Das Apartment im 4. Stock ist super sauber und recht geräumig, nach Aussage vom Vermieter ganz neu und erst das zweite Mal vermietet. Hier bleiben wir für 2 Nächte.

Jetzt erst mal kurze Siesta und dann ging es auf Erkundungstour in die Altstadt, hier viele junge Leute, ist ja auch Studentenstadt.

Zur Belohnung gab es heute Pizza satt, empfohlen von unserem Vermieter.

Pizza Genovese j

7 Stunden und 55 Minuten Zug( davon aber 1h12min Aufenthalt in Roma) und wir sind in Pisa

Früh aus den Federn und wir verlassen Napoli. Raus aus dem dreckigen, hektischen Napoli. Doch wie hat der Portier vom Hotel gesagt, wir sind Neapolitaner, keine Italiener. Und der Stolz könnte wirklich noch viel grösser werden wenn die hellblau weiss gekleideten Fussballspieler endlich wieder mal italienischer Meister werden und die ewigen Rivalen aus Milano, Turin und Roma hinter sich lassen.

Die Schienen begleiten uns heute ne ganze Weile….
Der Mittelmeerküste Richtung Rom.

Schon wieder rollen der Zug und die Küste an uns vorbei. Die vielen kleinen Dörfer und Städtchen die an uns vorbeiziehen sehen schon wieder viel „gepützelter“ und aufgeräumter aus. Dann treffen wir in Rom ein. Wir alle waren schon dort und so geht es bald weiter.

Endlich in Pisa, hier ist sofort alles viel ruhiger. Es fahren viel weniger Autos.

Durch Pisa fliesst der Arno, ein mächtiger Fluss.

Sofort freuen wir uns auf einen ausgedehnten Spaziergang durch den Ort, der etwas weg vom schiefen Turm sehr schön ist. Nach kurzer Zeit hat uns Josef zielgerichtet zum schiefen Turm geleitet. Dort ist doch wieder Touristenstress.

Also noch ein paar Föteli und dann ab in die Altstadt in eine Studentenbar. Für den Turm haben wir nur kurze 15 Minuten gebraucht.

So, jetzt ist von jedem der drei ein eigenes Foto im Blog, gerecht verteilt!
Galileo Galilei hier mit seiner runden Erdkugel, passt zur Studentenstadt.

Die Studentenstadt hat aber sehr viel Charme. Rita kommt mit einer Studentin ins Gespräch und prompt kennen wir den Namen einer guten Beiz, die zudem inkl. Wein und einem Dolce sehr günstig ist 45.- € ! Die Beiz heisst Undici 11 und hat ein spannendes Selbstbedienungs- Mitmach Konzept.

Morgen gehts weiter Richtung Genova, Rita & Josef checken gerade die Unterkunft, danach müssen wir den Zug noch einloggen. Es macht Spass immer unterwegs zu sein…c

Essen in Italia…. ein wahres Vergnügen

Nach dem intensivem Pompeji, endlich gut essen. Wir hatten ja im Hoti nur ein mageres Frühstück. Den Tag durch nur a bissle Restbrot, Käse und den letzten Migros Landjäger, eigentlich die Notration.

Also Beiz suchen, heute Ritas Aufgabe, da wird abgewechselt. Sie findet da Pasqualino, wir sind gut befreundet mit Pasqualinis Karin und Fabio. Die Beiz nur 5 Minuten vom Hotel, also gehen wir mal hin und reservieren.

Zuerst denkst Du, ist schon ein bisschen klein und …

Nach dem Apero in der Stadt gehts hin, wir sind wieder mal die Ersten weil wir immer noch gerne früh (heute um sieben) essen.

Das Essen dann ein Paradies, ob die Spaghetti, der frische Salat oder das Fleisch/Fisch .

Pulpo Salat genau richtig und liegt nicht auf.

Alles toll, zu Preisen (alles mit Dolce, Wein/Mineral und Grappa/Limoncello 86€ ) die wir in der Schweiz kaum glauben können.

Ein kleines Paradies, dieses Pasqualino….c

Mens sana in corpore sano. (Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper)

Dieses Motto gilt heute für unseren Besuch in Pompei. Mit dem Zug von Napoli aus ist es in einer guten halben Stunde zu erreichen. Natürlich haben wir einen Audioguide gebucht. Aber schon nach kurzer Zeit wurden wir der Reihe nach müde, uns die vielen Informationen anzuhören. Christoph hat am längsten durchgehalten.


Beeindruckend allemal, was die Römer sich da aufgebaut hatten und was die Italiener heute erhalten müssen.

Und auch hier wieder: die Touristenmassen mit Amerikanern, Asiaten, Franzosen, Deutschen halten sich noch in Grenzen.

Heute brauchen wir eine ausgiebige Siesta. Dann suche ich ein Restaurant für heute abend aus. r

Neapel – chaotisch, aber spannend

Wir steigern uns: vom beschaulichen Termoli über das kleinstädtische Taranto und das touristische Salerno nun in die Grossstadt Neapel.

Hektik, Stress, Menschenmassen … eben Grossstadt. Für manche deutschen Autofahrer ist Neapel ein Eldorado; jeder fährt wie und wo er will, Fahrspuren interessiert niemand, beim links Abbiegen gilt das Recht des Mutigeren. Aber überraschender Weise gibt es keine Unfälle, es rechnen wohl alle mit der „Frechheit“ der anderen. Geparkt wird auch überall, zweite oder dritte Reihe (mit Warnblink kein Problem) oder auch im Halteverbot. Und bei all dem kann die Polizei direkt daneben stehen. Die schauen nur zu.

Sonntag ist wohl Grosskampftag für die Strassenhändler. Überall sind Stände aufgebaut, denn die Stadt ist voll von Menschen; das mussten wir schon bei der Zugfahrt hierher spüren, brechendvolle Abteile.

…ein Händler hat alles Notwendige dabei

Hoffentlich wird es morgen etwas ruhiger und die Leute gehen wieder ihrer geregelten Arbeit nach. 😉

Um die Stadt etwas kennen zu lernen, haben wir den Hop on/ hop off Bus genommen, hat mehr als 3 Stunden gedauert ohne Aussteigen. Da die meisten Strassen in einem erbärmlichem Zustand sind und es zuviele Fahrzeuge gibt, kommt man mit geschätzten 30 km/h voran, mehr ist auf den meisten Strassen auch nicht erlaubt, manchmal auch nur 20 km/h.

Ach so, noch was: SSC Neapel wird nach mehr als 30 Jahren wohl wieder Meister der Serie A. Das letzte Mal war das, als Maradona ( ist schon tot, aber vielleicht können sich einige noch erinnern) noch für Neapel spielte. Die Fans in der Stadt sind sich auf jeden Fall sicher und feiern sich schon.j

Magnete für den Kühlschrank; ewige Verehrung
Als ob Sie schon italienischer Meister …






Hier wäre wohl ein Laden an guter Lage zu mieten, gegen die gepützelten Touristenstädtchen bisher wirkt Napoli hart, grob und schmutzig.

Auf den Spuren von Goethe: Die Amalfi-Küste

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?…Johann Wolfi von Goethe

Hoffentlich erntet auch jemand diese tausenden Zitronen an den Hängen der Amalfi Küste.

Da waren wir heute, schon am morgen mit dem Bus der Küste entlang von Salerno nach Amalfi, anschliessend weiter nach Positano. Zugfahren ist bedeutend schöner. Der Bus propenvoll und die Küstenstrasse halsbrecherisch nah am Abgrund.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, im Hochsommer bei über 40 Grad, ich empfehle Amalfi nur im März/ April.

Bei wunderbarem Wetter sehr malerisch, aber auch touristisch sehr gefragt…

In Positano zu Fuss über mehr als 1000 Stufen runter an das Meer.

Dann einkehren und wieder 1000 Stufen hoch bis zu unserer Bushaltestelle.

Die Sonne geht schon bald wieder unter.

In Amalfi heissts dann wieder umsteigen in den Bus nach Salerno.


Ganz am Horizont erkennt mann/frau Capri, wenn wir die Augen zusammenkneifen.

Jetzt freuen wir uns alle auf das Abendessen …

In der Hoffnung, es gibt was anderes als den „Zahnersatz“ für 18 Euronen von gestern! c

Von Taranto zum Tor der Amalfiküste, heute in Salerno

Heute morgen staunten wir nicht schlecht, als vor unseren Fenstern mit Meersicht der kleine Fischmarkt aufgebaut wurde.

Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Dachterrasse erhaschten wir auf dem Weg zum Bahnhof noch einige Eindrücke der Altstadt von Taranto.

Frühstück auf der Dachterrasse

Vier Stunden Zugfahrt nach Salerno: Nickerchen, Sudokus, Lesen, Leute beobachten und der Landschaft folgen.

Natürlich heute ein Appartement mit Waschmaschine gebucht: Heute ist Waschtag!

Auch in Salerno hat es kleine Banskys… r

Mit Zug und Bus nach Tarant(in)o

Heute ohne Frühstück zum Bahnhof und mit dem Morgenzug über Foggia nach Bari aufgebrochen. ein Grossteil der Strecke ging direkt am Meer entlang, ein Campingplatz neben dem anderen.

In Bari sind wir dann erstmals in einen Bus umgestiegen. Wir hätten mit dem Flix–Bus non–stop nach Frankfurt fahren können.

Unser Ziel war aber: Alberobello. Das ist ein Touristendorf in „the middle of nowhere“. Auf dem Weg dorthin unendlich viele Olivenhaine und Weinfelder, die bei Bedarf mit Plastifolie abgedeckt werden können.

In Alberobello gibt es die berühmten Trullis.

Danach weiter mit dem Bus nach Tarento, einer grösseren Stadt ganz im Süden von Italien. Und damit sind wir weg von der Adria und (endlich) am Mittelmeer. Unser Weg vom Busparkplatz zur Casa Mathilde ( unserem heutigen Quartier) führte über die Promenda, sieht fast so verfallen aus wie die Promenade in Havanna, nur dort gibt es keine Yachten.

Und schon wieder ein Bansky- artiger Kunstauftritt, ob in der Ukraine (wurde jetzt zur populärsten Briefmarke) in vielen Kunstmuseen oder jetzt auch in Taranto? c